Die Globale Materialschlacht


Widmen wir uns dem Reichtum, der im Moment unser Leben bestimmt, besser gesagt, beherrscht. Die globale Materialschlacht, die stetig neue Absatzmärkte schafft, um sich am Leben zu erhalten, zeigt aus meiner Sicht ein rücksichtsloses Verhalten, welches die Angst der Akteure widerspiegelt, den Anschluss zu verpassen.


Der Weitblick für ökologisches Denken fehlt ihnen ebenso wie das richtige Maß, im Einklang mit der uns anvertrauten Schöpfung zu leben. Ressourcen, die uns unsere Erde schenkt, werden verkauft und an der Börse gehandelt. Die Börse ist wunderbares Instrument, welches Emotionen in den Menschen in Gang setzt.

 

Wir verkaufen als einziges Individuum Grundstücke, Wasser, Öl, Gas, alle Mineralien und Pflanzen, die uns die Erde geschenkt hat. Doch geht der Mensch noch weiter und verkauft Tiere und handelt auch mit Menschen.


Aber auch Arbeitnehmer verkaufen ihre Talente, Fähigkeiten und manchmal auch sich selbst. Für uns scheint es normal zu sein, im Wettstreit zueinander zu stehen. Unsere Welt ist ganz schleichend plastisch, abstrakt und inzwischen zu einem sehr großen Anteil aus Kunststoff gestaltet worden.

 

Doch sind wir bei den vielen Annehmlichkeiten zufrieden geworden? Mir fällt eher das Gegenteil auf, wenn die Gier in Wettstreit tritt. Das Gefühl der Zufriedenheit scheint vom Aussterben bedroht.

 

Wir leben in einer Beschleunigung der Superlative von „schneller, größer und imposanter“. Der Antrieb hierfür ist häufig die Minderwertigkeit. Minderwertigkeit ist der Gegenspieler von Zufriedenheit.

 

Zufriedenheit strebt nicht nach dem Rausch des Geldes, sie strebt auch nicht nach Anerkennung und Wertschätzung. Zufriedenheit kann erst erreicht werden, wenn Annerkennung und Wertschätzung für sich selbst erreicht wurde. Erst dann kann Wertschätzung für andere Menschen, wie auch Tiere und Pflanzen und darüber hinaus unsere uns anvertraute Schöpfung empfunden werden.

 

Das Leben geht mit oder ohne uns weiter. Die Natur hat ein enormes Potenzial, sich zu erneuern und zu regenerieren. Die freilebenden Tiere verfügen noch über eine Anpassungsfähigkeit, die uns Menschen abhanden gekommen ist. Ich glaube, der Mensch hat sich so weit von sich selbst entfernt, dass es ihm kaum möglich ist zu überleben.

 

In unserer heutigen modernen Welt würde ohne Strom rein gar nichts mehr funktionieren. Der komplette Handel würde zusammenbrechen. Die Supermarktkasse, die Zapfsäule, unsere Zentralheizung, wie auch die Wasserversorgung ständen still. In den Ballungsgebieten könnte es recht schnell zu kriegsähnlichen Zuständen kommen.


Der Mensch hat verlernt, im Einklang mit der Natur und ihrem Zyklus zu leben und sich darauf einzustellen. Keine Pflanze wächst das ganze Jahr, und kein Tier ist das ganze Jahr aktiv. Unsere moderne Welt lebt gegen den natürlichen Rhythmus von Tag und Nacht. Die Folgen unseres Handels sind denaturierte Nahrungsmittel und Tiere, die von Menschen gezüchtet wurden, um möglichst viel Ausbeute zu erzielen.

Weitere Folgen für uns Menschen sind die sogenannten Zivilisationskrankheiten wie Herz-Kreislauferkrankungen und das Burnout Syndrom.

 

Heute wissen wir, dass diese Rechnung nicht aufgegangen ist. Sie kann auch niemals aufgehen, weil ihr die Wertschätzung und Achtung vor der Schöpfung fehlt. Es scheint so, als ob der Mensch seine eigenen Schöpfungen mehr liebt, achtet und wertschätzt als die Vollkommenheit, die ihm anvertraut wurde. Nur diese Vollkommenheit hat sich selbstständig über Jahrmillionen von Jahren weiterentwickelt und überlebt. Der Mensch hat es in den letzten zwei Generationen geschafft, den ihm anvertrauten Planet an die Grenze seiner Leistungsfähigkeit zu bringen.

 

Autor: Fritz Henke 02.06.2010 überarbeitet und ergänzt 2015