Was hat sich durch Geld verändert


  • Was hat sich durch die Einführung unseres Geldsystems geändert?
  • Hat unser Geld Menschen miteinander verbunden oder eher in Klassen eingeteilt?
  • Hat Geld wirklich glücklich gemacht oder zu unruhigem Schlaf geführt?
  • Hat unser Geld Kriege verhindert oder werden Kriege eher um Geld geführt ?
  • Hat unser Geld zu einem wirklichem Miteinander geführt oder zur Trennung zwischen Menschen, Völkern und Ländern?
  • Was wäre wenn wir auf unser Geld verzichten würden?

Das Geld, wie auch ein Produkt oder eine Dienstleistung erhält einen mentalen Wert, der fiktiv entsteht und vermarktet wird. 

 

Heute schauen die Menschen darauf, womit sie Geld verdienen können.

 

Ohne Geld könnten die Menschen das tun, was ihnen Freude bereitet, weil sie damit kein Geld verdienen müssen.

 

Zurzeit wird über den Bedarf hinaus produziert und unter Preis abverkauft.

 

Ohne Geld würde marktorientiert und ökologisch produziert. Eine gewinnoptimierte Ausrichtung bleibt ebenfalls aus.

 

Heute wird ein Arbeitsloser geächtet und oftmals als faul und nicht arbeitswillig bezeichnet.

 

Ohne Geld wäre es jedem möglich, nichts zu tun, weil er niemandem schadet und auch kein Sozialsystem in Anspruch nimmt.

 

Heute wird ein scheinbar finanzstarker Kunde einem finanziell schlechter dastehendem Kunden vorgezogen.

 

Ohne Geld könnte so etwas nicht funktionieren. Der Mensch zählt wieder und Zeit spielt auf einmal keine Rolle mehr, weil es kein Geldsystem gibt, welches nach Zeit abgerechnet wird. Zeit ist dann nicht mehr ein wertvolles Gut, welches wir uns nicht leisten können, sondern ein göttliches Geschenk. Und noch etwas, es gäbe keine Konkurrenz untereinander und keine festgelegten Arbeitszeiten, weil nicht mehr Zeit mit Geld verknüpft ist. In den Kranken- und Pflegeberufen wäre dies ein Segen.

 

Auch weiterhin gäbe es Strom, Gas und Öl. Doch es würde anders und mit Achtung genutzt. Es gäbe auch wunderbare schöne, wie auch zweckmäßige Kleidung. Sie dient aber nicht mehr dazu, den Selbstwert einiger Persönlichkeiten anzuheben, sondern kann von allen genutzt werden. Auch Autos wird es geben und sie drücken ebenfalls, wie auch unsere Kleidung, ihre Individualität und den persönlichen Geschmack aus. Nur braucht es dazu kein Geld mehr. Die Produkte, die produziert werden, würden aus der Freude heraus produziert und nicht mehr wegen des Profites.

 

Der Mensch will arbeiten und sich seinen individuellen Qualitäten entsprechend kreativ hier auf der Erde ausdrücken. Das beflügelt und erweitert seinen eigenen Horizont mit einem atemberaubenden Gefühl der Freude. Das Leben ist Freude, nur haben wir es missverstanden, weil wir geglaubt haben, etwas abarbeiten zu müssen. Geblieben ist davon arbeiten, um besser zu sein, um sich dadurch auch besser fühlen zu können.

 

Doch damit wir nicht auf die Ebene des Tauschens zurückfallen, sind Grundvoraussetzungen nötig.

 

Als ich 1994 in die Selbstständigkeit ging, erkannte ich sehr schnell, dass die Welt nicht auf mich gewartet hat. Niemand war da, der mich motivierte und sagte, was es zu tun gibt. Schnell merkte ich, dass mein Wert noch mit Produktivität, also Leistung, verbunden war. Leistung war im Arbeitsverhältnis mit Verdienst verknüpft und es schien, als ob der Verdienst darüber entscheidet, ob ein Mensch erfolgreich ist oder nicht.

 

Auch erntete ich mit meiner Entscheidung in die Selbstständigkeit zu gehen wenig Zustimmung und kaum Verständnis. Ein Mensch, der arbeitslos wird, durchläuft oftmals ähnliche Prozesse. Der Selbstwert ist dahin und oftmals distanziert sich der Freundeskreis. Bei manchem Rentner sieht es ähnlich aus. Er sieht sich auf dem Abstellgleis und oftmals gibt es familiäre Streitigkeiten.

 

So ist die Grundvoraussetzung, damit wir nicht auf der Ebene des Tauschens weitermachen, die Entkoppelung von Arbeitszeit und Lohn.

 

Beim Tauschen wird ebenso, wie beim Geld, ein mentaler Wert festgesetzt. So gibt es auch hier sehr schnell Menschen, die mehr oder weniger besitzen. Die Strukturen von Konkurrenz und Neid treten wieder in den Vordergrund und das alte Gefüge wird weiterhin genährt und aufrecht erhalten. In dem Moment, wo es keinen Mangel mehr gibt, weil frei gegeben und genommen wird, kann das Rad durchbrochen werden. Die Menschen sind dann gleichwertig, doch bleiben sie weiterhin unterschiedlich und bringen sich in ihrem unterschiedlichen Bewusstsein ein. So wird jeder Mensch seinen Platz einnehmen, der ihm entspricht. Eine Ausbildung wird nicht mehr nach den Verdienstmöglichkeiten ausgerichtet, was in der Vergangenheit zu einem Überangebot in manchen Berufsgruppen führte und somit zu niedrigen Einkommen. Frieden würde entstehen, weil es sich nicht mehr lohnt, Kriege zu führen. Zu guter Letzt könnten paradiesische Zustände dadurch entstehen, wenn wir nur darauf verzichten, ein Geld- oder Tauschsystem aufrecht zu erhalten. Wäre das nicht eine wunderbare Vision?  

 

Autor: Fritz Henke